"degrowth conference": Abschied vom Wachstumsmantra?

Angsichts von 2.500 Anmeldungen konnte man sich schon länger nicht mehr für die internationale "degrowth conference" anmelden, die morgen in Leipzig beginnt. Dafür kann man aber viele Veranstaltungen im Livestream verfolgen.

Sabine Leidig, die in der letzten Legislaturperiode Mitglied der Enquete-Kommission "Wachstum, Wohlstand, Lebensqualität" war und nun die Projektgruppe sozial-ökologischer Umbau der Linksfraktion koordiniert, ist in vielen Veranstaltungen in Leipzig beteiligt. In Vorbereitung und im Umfeld der Konferenz haben sie und andere sich in Interviews und Beiträgen zur Wachstumsfrage geäußert. Einige Beiträge stellen wir hier zusammen und werden sie noch fortlaufend ergänzen.


»Niemand fordert, daß Autofabriken schließen«

Die Wirtschaft sollte schrumpfen, fordern Wachstumskritiker bei der »Degrowth-Konferenz« in Leipzig. Ein Gespräch mit Sabine Leidig in der jungen welt

Abkehr vom Wachstumsmantra
Der „Weniger ist mehr“-Appell darf sich nicht nur an Verbraucher richten. Vor allem die Politik muss umdenken.
Gastbeitrag von Sabine Leidig in der Frankfurter Rundschau    >> ganzer Beitrag

Wohlstand statt BIP-Zunahme
Die Fixierung auf Wirtschaftswachstum führt zu mehr Instabilität. Und die Gesellschaft verliert an Gestaltungsmacht. Ein Gastbeitrag.
Gastbeitrag von Ulrich Brand in der Frankfurter Rundschau    >> ganzer Beitrag

»Für eine Politik der Anti-Wachstumsimpulse« 
Am Dienstag beginnt die 4. Internationale "Degrowth"-Konferenz in Leipzig. Sabine Leidig, verkehrspolitische Sprecherin und Koordinatorin für die Projektgruppe sozialökologischer Umbau sowie Mitglied der Enquête-Kommission "Wachstum, Wohlstand, Lebensqualität…“ des Deutschen Bundestages, spricht im Interview über eine Welt, in der Wachstum nicht mehr das Maß aller Dinge ist.  >> zum Interview

Kleiner und feiner Planet vor dem Kollaps
Angesichts zunehmenden Ressourcenverbrauchs erkundet die »Degrowth«-Bewegung in Leipzig eine Ökonomie ohne Steigerung.    >> Artikel in der jungen welt von Robert Best

Geiz ist gar nicht geil
Über Konsumweisen, Klassen und Kritik.
Standpunkte 11/2014 von Anne Steckner und Mario Candeias. (>> ganzer Text als pdf, 4 S., 76kB)
Angesichts der Übernutzung natürlicher Ressourcen, immenser Abfallproduktion und fortschreitender Zerstörung der ökologischen Grundlagen des Planeten ist Konsumkritik en vogue. Allenthalben wird der Wahnsinn der Wachstumsgesellschaft und des Massenkonsums beklagt. Gehör verschaffen sich vor allem mahnende Stimmen aus dem wertkonservativen und dem grünbürgerlichen Lager. Jeweils exemplarisch hierfür stehen der Ökonom Meinhard Miegel und der Sozialpsychologe Harald Welzer. Beide Autoren treffen einen Nerv der Zeit. In ihrer Argumentation finden sich kulturpessimistische, neoliberale und kapitalismuskritische Versatzstücke einer Kritik, die Probleme benennt, Bedrängnis anspricht und Sehnsüchte aufgreift. Zugleich bieten sie ein verkürztes Verständnis von Konsum und Bedürfnisbefriedigung, weil sie Klassenverhältnisse nicht bedenken und häufig moralisch statt politisch argumentieren. Konsum aber ist eine Klassenfrage.

Schrumpfen und Spaß dabei
Tausende fordern ein Ende des Wahns vom Wachstum. Sind das einige Andersdenkende auf dem Selbstbestätigungstrip – oder ist es die neue Avantgarde? (>> Bericht von der Konferenz in der taz)