Netze ausbauen für erneuerbare Energie!

Der Einstieg ins Erneuerbare Zeitalter fängt mit einem Abschied an. Das Konzept „Grundlastkraftwerk“ mit Atom und Kohle steht einem konsequenten Ausbau Erneuerbarer Energien entgegen. Die Produktion von Strom aus Erneuerbaren Energien ist natürlichen Schwankungen unterworfen. Zum Ausgleich dieser Schwankungen werden als „Brückentechnologie“ schnell regulierbare Kraftwerke gebraucht - also genau das Gegenteil der unflexiblen Grundlastkraftwerke mit Kohle und Atom. Die Technologie für die Energiewende existiert. Die bisherige Infrastruktur des Stromsektors bildet aber ein Nadelöhr für den Ausbau Erneuerbarer Energien. Energiespeicher existieren kaum, die Stromnetze sind noch auf „Grundlast“ gepolt. Die großen Übertragungsnetzbetreiber folgen nur ihren Profitinteressen, der notwendige Ausbau wird verschleppt. Die bisher gesetzlich vorgeschriebene vorrangige Einspeisung von Erneuerbaren Energien steht unter Schwarz-Gelb kurz vor dem Kippen, mit Verweis auf fehlende technische Möglichkeiten, die die Energiekonzerne selbst verursacht haben. Kohle und Atomkraftwerke sollen so am Netz gehalten werden. Nur mit einer gesetzlichen Grundlage kann ein zielgenauer und für alle Beteiligten planbarer Ausstieg aus der Kohle gewährleistet werden. Nur so ist der notwendige Wandel in den bisher vom Bergbau geprägten Regionen ökologisch und sozial ausgewogen zu gestalten.

Das Energiesystem muss endlich auf Erneuerbare Energien umgestellt werden. Neben der unverzüglichen Stilllegung der Atomkraftwerke müssen Neubauten von Kohlekraftwerken verhindert werden. Statt eines Emissionshandelsmarktes für neue Profite fordern wir ein Kohleausstiegsgesetz mit festen Restlaufzeiten für die bestehenden Kohlekraftwerke. Energiespeicher müssen massiv ausgebaut und der europäische Energieverbund gestärkt werden. Wir brauchen massive Investitionen in Regelungstechnologie für eine Kombination aus lokaler, regionaler Energieversorgung und einen großen Verbund. Die Einspeisung und  Preisgestaltung muss transparent erfolgen und demokratisch kontrolliert werden. Die großen Stromübertragungsnetze müssen ausgebaut und an die neue Strategie angepasst werden, damit sie den neuen Ansprüchen flexibler Stromeinspeisung aus Erneuerbaren Energien genügen. Der Ausbau der Verteilnetze muss durch
sogenannte intelligente Stromnetze (smart grids) zur Optimierung von Einspeisung und Verbrauch ergänzt werden.

Auszug aus der Resolution der Energiekonferenz der Fraktionen DIE LINKE in den Bürgerschaften Bremen und Hamburg, in den Landtagen Hessen, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen, Schleswig-Holstein und im Bundestag

vom 4.September 2010

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