Demo in Dresden: „Wir haben Agrarindustrie satt“

Über 3.000 Menschen demonstrierten am 05.07.2014 in Dresden für eine andere Landwirtschaft. Erst Anfang Mai hatte sich das neu gegründete Bündnis „Meine Landwirtschaft Sachsen“ in Dresden öffentlichkeitswirksam vorgestellt. Zwei Monate später schon bringen die fast unzähligen im Bündnis vereinten Verbände, Vereine, Initiativen, Studierendengruppen und Einzelpersonen über 3.000 Menschen auf die Straßen der sächsischen Landeshauptstadt. Auch DIE LINKE in Sachsen hatte zur Teilnahme an der Demo aufgerufen und war mit Infomaterial, Äpfeln, der Landtagsabgeordneten Kathrin Kagelmann und vielen anderen Genossinnen und Genossen präsent.

Die „Wir-haben-es-satt-Demo“ in Berlin, die alljährlich zeitgleich zur Internationalen Grünen Woche im Januar stattfindet, wird generell mit Minusgraden und eisigem Wind assoziiert. Am letzten Wochenende in Dresden war Badewetter. Dennoch liefen die TeilnehmerInnen stundenlang engagiert durch Neustadt und Altstadt, angeführt von einem reichlichen Dutzend Traktoren. Damit war klar, worum es ging: um Ernährung und Landwirtschaft. Transparente, Sprechchöre und Informationsmaterial vieler Trägerorganisationen ließen an den Forderungen keinen Zweifel: 

Wir wollen: 

  • gesundes und regionales Essen für alleehrliche und verständliche Produktkennzeichnungen
  • faire Preise und Marktregeln für die Landwirtschaftsbetriebeartgerechte und transparente Tierhaltung
  • Freiheit für die Saatgutvielfalt
  • Erhalt von bedrohten Nutztierrassen
  • Bienen- und umweltfreundliche Landwirtschaft
  • Förderung regionaler Lebens- und Futtermittelerzeugung
  • strukturreiche Landwirtschaft in Bezug auf Betriebsgröße und Kulturpflanzenvielfalt
  • mehr Unterstützung für Junglandwirte

Stoppt:

  • das Bauernhofsterben und den Zwang zum "Wachsen oder Weichen" der Betriebe
  • die nicht artgerechte Haltung von Tieren
  • die Gentechnik auf dem Acker und im Stall
  • das geplante Freihandelsabkommen TTIP
  • den Einsatz von Glyphosat, Neonicotinoiden und weiteren Giften
  • die Monokulturen
  • die Überproduktion, die Lebensmittelverschwendung fördert
  • das "Weiter wie bisher" in der Landwirtschaftsförderung
  • die Lebensmittel- und Bodenpreisspekulationden Hunger weltweit durch Zugang zu Wissen, Kapital und Boden.