Castor-Transporte einstellen, Endlagersuche vorantreiben

"Der Aufwand, den die Bundesregierung betreibt, um Atommüll kreuz und quer durch die Republik zu karren, ist durch nichts gerechtfertigt. Die immensen Gelder, die diese Transporte verschlingen, wären an anderer Stelle besser untergebracht", erklärt Dorothée Menzner, energiepolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE, anlässlich des Castor-Transports von Karlsruhe in das Zwischenlager Lubmin. Menzner weiter:

"Das Zwischenlager Nord bei Greifswald war nie für Atommüll aus den alten Bundesländern vorgesehen. Trotzdem schafft die Bundesregierung weiter Castoren aus dem ehemaligen Westdeutschland dorthin. Die Bereitstellung von einer Milliarde Euro für die Offenhaltung des Zwischenlagers bis 2080 vermittelt den Eindruck, dieser Ostseestandort würde favorisiert, um den deutschen Atommüll mittelfristig für den Abtransport nach Russland vorzubereiten. Auf die Frage, warum das Umweltministerium seit Jahrzehnten Atommülltransporte quer durchs Land genehmigt, ohne zu wissen, wo dieser eines Tages endgelagert werden soll, verweigern die Verantwortlichen beharrlich die Antwort. Tatsache ist jedoch: Die Transporte sind gefährlich und teuer. Sinnvoller wäre es, den Atommüll dort zwischenzulagern, wo er produziert wird. Das würde das Problembewusstsein für die Notwendigkeit einer ergebnisoffenen Endlagersuche auch  in den Bundesländern schärfen, in denen sich die meisten Atomkraftwerke, aber keine Zwischenlager befinden."