PF 16a Hanau – Würzburg / Fulda - Erfurt

{jcomments on}Hauptziele dieses Projektes sind Kapazitätserhöhung und Fahrzeitverkürzung in der Verbindung Frankfurt am Main – Erfurt, einer spürbaren Lücke im Hochgeschwindigkeits-netz. Diese Ziele sind angesichts der langsamen Fahrt auf der stark belasteten, kurvenreichen Strecke Gelnhausen – Fulda – Blankenheim bei Bebra wichtig. Dazu sollen der ziemlich gerade dreigleisige Abschnitt Hanau – Gelnhausen das vierte Gleis erhalten, von Gelnhausen eine Neubaustrecke durch den Spessart zur bestehenden Hochgeschwindigkeitsstrecke Würzburg – Fulda gebaut werden, ab dort die Hochgeschwindigkeitsstrecke über Fulda bis Niederaula mitbenutzt werden, die eingleisige Nebenbahn Niederaula – Bad Hersfeld (heute ohne Personenverkehr) zweigleisig ausgebaut und der Abschnitt Bad Hersfeld – Blankenheim viergleisig ausgebaut werden. Dazu kommt die Geschwindigkeitserhöhung zwischen Eisenach und Erfurt auf Abschnitten, wo sie problemlos möglich ist. Im Großen und Ganzen ist das eine sinnvolle Planung, die allen Verkehrsarten nützt.

Diskussionswürdig ist die Frage, wo die Spessart-Neubaustrecke an die bestehende anschließen soll. Diese Frage hängt mit dem Nebenziel des Projekts zusammen, nämlich auch in der Verbindung Frankfurt am Main – Würzburg einen Beitrag zu Fahrzeitverkürzung und Kapazitätserhöhung zu leisten. Um beide Ziele zu bedienen, sieht der Bundesverkehrs-wegeplan den Anschluss bei Mottgers mit Verbindungskurven nach Norden und nach Süden vor. Denkbar wäre auch eine nur nach Norden (Fulda) orientierte Anbindung in Höhe Flieden oder Neuhof. Dann wäre die Fahrzeit kürzer, der neu zu bauende Anteil allerdings länger, aber die Umweltverträglichkeit wahrscheinlich mit einem geringeren Tunnelanteil zu erreichen.

Der Sinn einer zusätzlichen, nach Süden (Würzburg) orientierten Anbindung besteht darin, die Bestandsstrecke Hanau – Aschaffenburg – Gemünden von derzeit einem Zugpaar Fernverkehr pro Stunde zu entlasten. Die Fahrzeit dürfte wegen der höheren Geschwindigkeit geringer werden, der Fahrweg allerdings länger. Aschaffenburg hätte keinen Fernverkehr mehr, und die vor ca. 15 Jahren gebaute 11 km lange zweigleisige Nantenbacher Kurve von der Strecke Aschaffenburg – Gemünden zur Hochgeschwindig-keitsstrecke Fulda – Würzburg würde überflüssig werden. Die Nachteile der Südanbindung dürften nach grober Abschätzung die Vorteile überwiegen, sodass das Projekt weiter reduziert werden könnte.

Zurück zur Übersicht des Bedarfsplans Schiene