DB setzt weiter auf umweltschädliche Energietechnologien

Stattdessen Umbau zu erneuerbaren Energien zügig vorantreiben
Zu der Energiepolitik der DB AG sagt Sabine Leidig, verkehrspolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE. im Bundestag: „Wer zurzeit den Berliner Hauptbahnhof betritt, sieht vor sich auf dem Boden große Werbeaufkleber, in denen die ‚Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft‘ für die Abschaffung des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG) wirbt. Warum, um alles in der Schienenwelt, wirbt die Bahn nicht mit ihrem Umweltvorsprung gegenüber anderen Verkehrsmitteln? Warum propagiert sie nicht den beschleunigten Umstieg auf erneuerbare Energien?“
Leidig erinnerte in dem Zusammenhang auch an die Unterzeichnung des „Energiepolitischen Appells“ zur Verlängerung der AKW-Laufzeiten durch Bahnchef Grube im August 2010. Zu dieser fatalen Linie passen auch die Drohungen von Bahnchef Grube, dass ohne das Kohlekraftwerk Datteln demnächst Züge in Nordrhein-Westfalen stehen bleiben müssten. Dazu Leidig: „Es zeugt von kurzsichtiger Energiepolitik, wenn die Bahn weiter auf das Kraftwerk Datteln als Rückgrat für den Bahnstrom setzt. Dass Datteln I - III abgeschaltet würden und Datteln IV als Ersatz nicht genehmigt ist, ist seit rund zwei Jahren bekannt – genügend Zeit, um Alternativen zu realisieren. Jetzt nutzt Grube den Zeitdruck, um den Weiterbetrieb eines der dreckigsten Kraftwerke des Landes zu erpressen. Statt weiter auf Kohle- und Atomenergie zu setzen, sollte die DB AG den Umbau zu erneuerbaren Energien schneller vorantreiben und mit Energiesparmaßnahmen den Verbrauch senken.“

Ein ICE benötigt bei Tempo 300 km/h doppelt so viel Energie wie bei 200 km/h, wobei sich die höhere Geschwindigkeit auf die tatsächliche Reisezeit oft kaum auswirkt. Im Übrigen hat die DB noch immer viele Züge, bei denen die Bremsenergie nicht in das Netz rückgespeist wird.



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Ergänzende Anmerkung: Durch den Ausbau der erneuerbaren Energien und das EEG ist der Börsenpreis für Strom deutlich gesunken; die energieintensiven Betriebe wie die Bahn müssen aber die EEG-Umlage nicht zahlen. Die Kosten der Energiewende werden also vor allem auf die Privathaushalte abgewälzt, während die Industrie von sinkenden Preisen profitiert. Richtig wäre also die Streichung dieser Ausnahmen von der EEG-Umlage, aber die Initiative Neue Soziale Markwirtschaft verteufelt das ganze EEG als Subvention - und darf diese Absurdität in Bahnhöfen prominent darstellen - im Sinne der gewinnorientierten DB AG: Verbreitung von Angst und Lügen, um selbst nicht als Profiteur sichtbar zu werden.