Stuttgart 21 – Sprühnebel-Debatte

Demoschild "Bahnnanenrepublik?"Zu den neuerlichen windigen Aussagen der Deutschen Bahn AG in Sachen Brandschutz und S21 stellt  die verkehrspolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE im Bundestag, Sabine Leidig vier Fragen an die Eriwan-Bahn:

„Ist die Schweizer Gruner AG, die den Brandschutz bei S21 als `nicht genehmigungsfähig´ bezeichnet hat, eine renommierte und kompetente Gesellschaft und hat die DB AG sie selbst beauftragt, die S21-Brandschutzkonzeption zu untersuchen?“ Antwort Eriwan-Bahn: „Im Prinzip schon. Doch die Antworten der Gruner AG haben Irritationen ausgelöst. Somit sehen wir darin lediglich eine Zweitmeinung.“*

 

„Sind Bahnhöfe und ist der Tiefbahnhof Stuttgart 21 eine Versammlungsstätte und gelten damit dort Brandschutzbestimmungen wie bei Versammlungsstätten?“ Antwort Eriwan-Bahn: „Im Prinzip schon. Doch da sich im Tiefbahnhof nicht 500 Menschen, wie in einer Disko, sondern lediglich 16.000 Menschen bewegen, werden wir die Versammlungsstättenverordnung nicht weiter verfolgen.“

„Ist es zutreffend, dass die Feuerwehr im Fall eines Brandes im Tiefbahnhof Rollstuhlfahrer nicht wird retten können?“ Antwort Eriwan-Bahn: „Im Prinzip schon. Doch wir unterstellen hier keine zwingende Fremdrettung durch die Feuerwehr. Sollte sich unter den 240.000 Fahrgästen pro Tag tatsächlich auch ein Rollstuhlfahrer befinden und sollte ein sehr unwahrscheinlicher Großbrand eintreten, so wird der sportliche Rollstuhlfahrer als Fluchtmöglichkeit einen der bereit stehenden Aufzüge wählen.“

„Ist es richtig, dass die seitens der DB AG als Verbesserung des S21-Brandschutzes vorgeschlagene neue Sprühnebeltechnik noch gar nicht entwickelt ist?“ Antwort Eriwan-Bahn: „Im Prinzip ja. Doch ob sich die neue Wassersprühnebeltechnik eignet, wird ab Anfang 2013 getestet und bis Mitte/Ende 2013 durch Uni-Gutachten und Versuche geklärt sein.

Sabine Leidig: "Was hier zur Anwendung kommt, ist nichts anderes als die altbekannte Sprühnebeltechnik – auch als Nebelkerzen-Werfen bekannt: Es soll von der Tatsache abgelenkt werden, dass S21 auch aus rein technischen Gesichtspunkten scheitern muss.

Der Termin `Tests bis Mitte/Ende 2013´ hat den Hintergrund, dass ab Anfang 2013 die Baugrube ausgehoben und damit weitere vollendete Tatsachen geschaffen werden sollen.

Es bleibt unsere Forderung: Bei S21 sofort aussteigen! Das spart Geld und möglicherweise Menschenleben."

 

* Hinweis: Alle fett-kursiv hervorgehobenen Satzbestandteile und Wörter sind Original-Zitate der DB AG bzw. von Wolfgang Dietrich (Projektsprecher) und Sven Hantel (Personenbahnhöfe Baden-Württemberg)