Der neue Extraktivismus

Eine Debatte über die Grenzen des Rohstoffmodells in Lateinamerika. Herausgegeben vom Forschungs- und Dokumentationszentrum Chile-Lateinamerika und der Rosa-Luxemburg-Stiftung.

Seit der Eroberung basiert die Ökonomie Lateinamerikas auf der Ausbeutung weniger Rohstoffe. Der Extraktivismus, eine auf höchstmögliche Ausbeutung von Rohstoffen und Agrarland für den Export ausgerichtete Entwicklungsstrategie, prägt die wirtschaftlichen und sozialen Strukturen der meisten Länder des Subkontinents bis heute wesentlich. Die Folgen sind überwiegend negativ. Die Begrenztheit der meisten Rohstoffe sowie die Mehrfachkrise des globalisierten Kapitalismus machen eine Diskussion über Alternativen zu dem vom globalen Norden vorgelebten, auf fortwährendem Wachstum basierenden Entwicklungsweg zwingend notwendig. In Lateinamerika hat die Krise des Neoliberalismus im vergangenen Jahrzehnt in den meisten Ländern des Kontinents (Mitte-)Linksregierungen an die Macht gebracht. Trotz erheblicher Unterschiede zwischen den einzelnen Regierungen versuchen diese in zentralen Punkten mit dem neoliberalen Erbe zu brechen und die Rolle des Staates zu stärken. Doch die ökonomische Fixierung auf den Export von Rohstoffen besteht weiter, teilweise sogar in verstärktem Ausmaß. Dieser Neue Extraktivismus ist jedoch ökologisch und sozial auf Dauer nicht tragfähig. Daher wird in Lateinamerika verstärkt über Alternativen nachgedacht. Die Rosa-Luxemburg-Stiftung (RLS) und das Forschungs- und Dokumentationszentrum Chile-Lateinamerika (FDCL) wollen mit der vorliegenden Publikation einen Beitrag dazu leisten, die Debatte um den Neuen Extraktivismus in Europa bekannter zu machen.

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