Fracking-Verbot bei Anhörung im Bundestag gefordert

Fracking-Flyer-klein"Trinkwasserschutz und Bürgerbeteiligung bei der Förderung von unkonventionellem Erdgas" war die heutige Anhörung des Umweltausschusses des Bundestags überschrieben. Es ging um das umstrittene Fracking-Verfahren. Mit einem Chemikalien-Cocktail sollen dabei bislang unerschlossene Erdgasvorkommen in Deutschland gehoben werden, eine Verunreinigung des Grundwassers ist dabei nicht auszuschließen.

Manfred Scholle, ehemaliger Vorstandsvorsitzender von Gelsenwasser, verwies denn auch auf das Verbot des Fracking-Verfahrens in Frankreich. Angesichts der unzureichenden Kenntnisstands über die Gefahren und Risiken des Fracking-Verfahrens mahnte er vor übertriebener Eile. "Wir brauchen einfach die Zeit", meinte Scholle. Auch Jörn Krüger von der Bürgerinitiative IG "Gegen Gasbohren" Nordwald und Dirk Jansen vom BUND brachten ein gesetzliches Verbot des Frackings ins Spiel. Statt eines generellen Verbots plädierte Martin Weyand, Vertreter des Bundesverbands der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW), für eine Untersagung von Bohrungen nach unkonventionellem Erdgas in Wasserschutz- und Kohlebergbaugebieten.

"Für mich ist bei der Anhörung ganz klar herausgekommen, dass die Risiken angesichts der relativ geringen Fördermengen einfach zu hoch sind. Das Verhältnis passt nicht.", so folgert Ralph Lenkert, Obmann der Bundestagsfraktion DIE LINKE im Umweltausschuss, aus der heutigen Anhörung. Johanna Voß (MdB, DIE LINKE) ergänzte: "Für kurzfristige Gewinninteressen der Unternehmen darf nicht mit der Trinkwasserversorgung der Bürgerinnen und Bürger gespielt werden. Daher tritt DIE LINKE für ein bundesweites Verbot des Frackings ein."

Ein weiterer Bericht über die Anhörung findet sich hier.

Weitere Informationen zum Thema:
- Fracking jetzt verbieten, Johanna Voß und Ralph Lenkert, 21. November 2011
- Schriftliche Stellungnahmen von Dietrich Borchardt (Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung), Dirk Jansen (BUND), Jörn Krüger (IG "Gegen Gasbohren"), Volker Milk (Bezirksregierung Arnsberg), Manfred Scholle (Gelsenwasser) und Martin Weyand (BDEW) für die Anhörung im Umweltausschuss, 21. November 2011 (das Wort-Protokoll der Anhörung wird nach Fertigstellung hier verfügbar sein)
- Keine Erdgasförderung auf Kosten des Trinkwassers - Fracking bei der Erdgasförderung verbieten, Antrag der Bundestagsfraktion DIE LINKE (Drs. 17/6097), 8. Juni 2011
- Fracking - gefährliche Bohrungen nach unkonventionellem Erdgas. Dokumentation des Fachgesprächs der Bundestagsfraktion DIE LINKE  vom 15. April 2011.

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