Durban: Lohnt sich der Flug?
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- 5 Dezember 2011
- von Eva Bulling-Schröter
Durban-Tagebuch Eva Bulling-Schröter, MdB
Freitag, den 2. Dezember 2011
Vor mir stehen 13 Stunden Flug von München nach Durban, also etliche Tonnen CO2-Emissionen. Lohnt sich dafür die Reise zur UN-Klimakonferenz nach Südafrika?
In Durban tagt nunmehr die 17. Vertragsstaatenkonferenz der Klimarahmenkonvention. Die Karawane von tausenden DiplomatInnen, PolitikerInnen, NGOs und JournalistInnen trifft sich jedes Jahr im Dezember, stets mit dem 1992 in der Konvention im Artikel 2 verankerten Ziel, eine gefährliche anthropogene Störung des Klimasystems zu verhindern, die globale Erwärmung zu verlangsamen sowie ihre Folgen zu mildern.

Der Ausschuss für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit traf sich am 9. November mit vom Klimawandel Betroffenen aus Afrika und Asien zu einem öffentlichen Fachgespräch. Mit den „Klimazeuginnen“ besprachen die Abgeordneten, wie sich die Erderwärmung konkret auf die Lebensverhältnisse der Menschen vor Ort auswirkt. Zudem ging es um Strategien zur Emissionsvermeidung und zur Anpassung an den Klimawandel.
Der Preis für CO2-Zertifikate im Europäischen Emissionshandelssystem fällt ins bodenlose. Seit Monaten sinkt er, am 1. November die Grenze von 10 Euro je Tonne unterschritten. Wurde früher mit über 30 Euro je EUA (European Allowances) gerechnet, stellte sich spätestens seit dem Frühjahr 2010 heraus, das die Gesamtmenge der Zertifikate in der Periode 2008 bis 2012 erneut zu großzügig bemessen wurde. Jedenfalls dafür, Investitionsanreize in Energiespartechnologien anzuregen. Denn die Emissionsrechte werden zusehends zur Ramschware. Der Hauptgrund ist der krisenbedingte Wirtschaftseinbruch ab 2009.