Die Fracking-Lobby in der EU: Geld. Macht. Meinungen.

Von Lasse van Aken und Sabine Wils

Im November 2012 stimmte das Europäische Parlament über zwei voneinander unabhängige Initiativberichte1) zum Thema Fracking ab. Ein Bericht kam aus dem Umweltausschuss2), der andere aus dem Industrieausschuss.3) Obwohl beide Berichte nicht mehr als eine im Plenum abgestimmte Meinungsäußerung des Parlamentes darstellten, strömten auf einmal die Lobbyisten nicht nur in die Lobby, sondern mitten hinein ins Parlament. Dort blieben sie für Monate. Es waren so viele und sie waren so penetrant, dass keiner der 748 Abgeordneten oder ihrer Mitarbeiterinnen den Lobbyisten entwischen konnte. 

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Fracking-Gas - CO2-Qualität wie Steinkohle

Die Gewinnung von Fracking-Gas stößt auch in Deutschland auf anhaltenden Protest. DIE LINKE fordert ebenso wie viele andere Organisationen, dass die Erdgasförderung mittels Fracking verboten wird. Fracking bedeutet nicht nur große Gefahren für das Grundwasser, sondern auch enorme Schäden an Natur und Landschaft durch zahllose Bohrlöcher und den dafür benötigten Platz. Ein drastisches Beispiel für die Menge an Bohrlöchern liefert Texas. Dort wurden in der Barnett Shale Formation auf einer Fläche von 15.000 Quadratkilometern mehr als 15.000 Bohrungen genehmigt. Was allerdings bislang kaum zur Sprache kommt, ist, dass das mit Dieselmotoren geförderte Erdgas eine CO2-Qualität wie Steinkohle hat. Das zeigen die Ergebnisse eines Gutachtens, das im Zuge eines Informations- und Dialogprozesses angefertigt und von ExxonMobil finanziert wurde. Weiterlesen im Beitrag "Fracking-Gas – CO2-Qualität wie Steinkohle"...

Presseerklärung: Europäisches Parlament knickt vor Lobbyisten ein

Sabine Wils, MdEP DIE LINKE, Mitglied im Ausschuss für Umweltfragen, öffentliche Gesundheit und Lebensmittelsicherheit, zu den Abstimmungen über die Ausbeutung von Shale Gas in Europa:

„Das Europäische Parlament war heute mehr Vertreter der Industrie als Vertreter der Menschen Europas. Obwohl Fracking unkalkulierbare Risiken für das Trinkwasser, die Gesundheit und die Umwelt birgt, folgte eine Mehrheit der Abgeordneten dem Drängen und Gerede der Gasmonopolisten. Diese Firmen suchen sich neue Betätigungsfelder, da die konventionellen Gasfelder nicht mehr ganz so viel Profit wie früher abwerfen.“

Seit klar war, dass der Umweltausschuss und der Industrieausschuss jeweils einen Initiativbericht schreiben würden, wurde das Europäische Parlament von Industrielobbyisten überrannt. In Zusammenarbeit mit der rechten Mehrheit wurden die Abgeordneten monatelang von Lobbyisten bearbeitet. Es wurden Inforeisen und Konferenzen organisiert, Studien von Gasfirmen verbreitet und zu Abendessen eingeladen. Für ein halbes Jahr waren diese Firmen quasi im Parlament zu Hause.

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Infotour zu Fracking durch Polen

In Polen werden verhältnismäßig große Vorkommen an Schiefergas vermutet, das mit Hilfe des so genannten Fracking gewonnen werden soll. Angesichts der Abhängigkeit Polens von Gasimporten aus Russland ist das Bedürfnis nach Eigenversorgungsmöglichkeiten dort noch erheblich größer als in Deutschland. Jedoch gibt es auch in Polen in den betroffenen Regionen immer wieder Proteste der Anwohner und von Umweltschutzverbänden.

Die Bundestagsabgeordnete Johanna Voß informiert sich während einer viertägigen Tour (19.-22. Juni 2012) vor Ort in Nordpolen über die Diskussionen & Politik zu Fracking in Polen und berichtet ihrerseits über die energiepolitische Situation in Deutschland. Sie trifft sich unter anderem mit Vertreterinnen und Vertretern aus Politik und von Bürgerinitiativen, die gegen das Fracking kämpfen.

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