Mit Wachstum aus der Krise?
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- 27 August 2012
- von Sabine Leidig
Die Fraktion DIE LINKE. im Bundestag hat zum Fiskalpakt einen vierminütigen Videoclip erstellt. Ich habe dazu eine ausführliche Kritik geschrieben, weil er „Schlagseiten“ und Auslassungen enthält, die dafür sorgen, dass er sich nicht auf der Höhe linker Analysen und Perspektiven zeigt. An dieser Stelle möchte ich aber nur einen Punkt als Diskussionsanstoß vorbringen: Müssen wir "die Wirtschaft ankurbeln", um aus der Krise herauszukommen? Würden wir damit nicht eine andere, noch existentiellere Krise, nämlich die ökologische, weiter vorantreiben?
Der nachfolgende Artikel von Uwe Witt (unten "Weitelesen" klicken) beschäftigt sich mit der Frage, ob "nachhaltiges Wachstum" oder "dauerhaft umweltverträgliches Wachstum" möglich ist, oder nichts anderes darstellt, als eine Illusion. Der Beitrag erschien zuerst in der
Ein sozial-ökologischer Umbau wird nur durchgesetzt werden können, wenn die Gewerkschaften und die Mehrheit der abhängig Beschäftigten dafür gewonnen werden. Dazu muss er verbunden sein mit Abbau der Arbeitslosigkeit, Sicherung der Einkommen der Beschäftigten, Schaffung guter neuer Arbeit für diejenigen, deren Arbeitsplätze im Zuge eines ökologischen Umbaus verloren gehen, Aufbau neuer Produktions- und Beschäftigungsfelder in Regionen, die vom Abbau ökologisch schädlicher Wirtschaftszweige besonders betroffen sind.
Der Wohlstand der Nationen wächst durch steigende Produktivität. Doch durch die Erhöhung der Produktivität steigt auch die Zahl der prekär Beschäftigten, der Erwerbslosen, der informell Arbeitenden. Die Fixierung auf Wachstum ist ungeeignet, diese Entwicklung umzukehren. Es ist Zeit, in der Arbeitsgesellschaft neue Wege zu beschreiten.