Dorothée Menzner in Japan: 18.02.2012: von Hiroshima nach Fukuij

Vormittags führen Ralph und Sami noch ein Interview, während Yuko und ich die Zeit nutzen, die nächsten Tage nochmal genauer durchzuplanen und mit einigen unserer Veranstalter zu telefonieren, um letzte Feinabsprachen zu treffen. Mittags treffen wir uns mit unserem ganzen Geraffel in der Hotelhalle - es soll weiter gehen in die Provinz Fukuj. Doch erstmal müssen wir unser Auto nach rund zwei Tagen vom Parkplatz holen. Obwohl Hiroshima bei Parkgebühren deutlich billiger ist als etwa Tokyo, sind wir über die Höhe der Gebühren jedes Mal sprachlos und sie reißen immer ein beträchtliches Loch in unsere Reisekasse. Für die zwei Tage werden über 60 Euro fällig. Inzwischen haben wir Übung darin, unseren ganzen Kram im Auto zu verstauen. Jeder Zentimeter muss genutzt werden, um alles unter zu bekommen. Ehe wir aus der Stadt fahren, schauen wir noch schnell beim A Bomb Museum vorbei - Ralph hat ihnen ein Exemplar seines Pinguin-Buches für ihre Friedensbibliothek versprochen. Nun liegen etwas mehr als 400 km vor uns, und unser Weg führt erstmals in den Osten Japans. Und es ist auch das erste Mal, dass wir solch eine Fahrt bei vollem Tageslicht machen und die imposante Landschaft genießen können. Autobahnen kosten in Japan Gebühren - und das nicht zu knapp. Dafür sind sie gut ausgebaut und nicht übermäßig voll. Die Raststätte, die wir nach rund zwei Stunden für eine Suppe ansteuern, ist wie alle anderen zuvor tip top.

Das Essen ist gut und nicht teurer als anderswo, die Toiletten sind eher ein Spa-Bereich als mit deutschen Autobahntoiletten vergleichbar. In den letzten Jahren sind zumindest an den Autobahnen auch Ausschilderungen in Englisch hinzu gekommen, so dass die Orientierung nicht sonderlich kompliziert ist. Sami nutzt die Fahrt, um die gesamte Film- und Tontechnik zu checken. Es hat sich bewährt, dass Ralph und ich abwechselnd fahren und die Zeit, die wir nicht am Steuer sitzen, zum Arbeiten nutzen. So schreibt Ralph weiter am Filmskript und bereitet die Auswahl der Szenen vor, die an den deutschen Fernsehsender gehen sollen.

Da wir ein zentrales Gebirge überqueren müssen, kommen wir nun in den Bereich, wo wirklich Schnee liegt und nicht nur einzelne Flocken fallen. Prompt ist die Autobahn abgesperrt und alle Fahrzeuge werden rausgelotst. Nur wer Winterreifen hat, darf weiterfahren. Gut, dass wir ausdrücklich einen Leihwagen mit Winterbereifung geordert hatten. Die schroffen, tief verschneiten Berge und tiefen Täler sind beeindruckend. Auf weiten Strecken laufen die Fahrbahnenteisungsanlagen. So habe ich das noch nie erlebt und es stellt sich mir schon die Frage, ob das wirklich notwendig ist. Nach gut 6 Stunden erreichen wir unser Ziel, eine kleine Pension in der wir eine Nacht bleiben werden. In einer Suppenküche gegenüber essen wir zu Abend und gehen dann alle früh schlafen. Nach gut einer Woche unterwegs haben wir alle ein Defizit, das zumindest nicht größer werden darf.

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