Was wollen wir essen – sieben Tage lang?

Dioxin im Ei, Dioxin im Fleisch, Dioxin im Tierfutter!  Ein Skandal!

Besteht der Skandal wirklich „nur“ darin dass uns die Lebensmittel-Industrie Maschinenöl in´s Essen mischt? Was ist mit dem kürzlich gefundenen Uran im Trinkwasser, Antibiotika in Fischen von Fischfarmen, Tierfutter aus Gen-Getreide, Quecksilber in Fischen und Fischmehl, mit PCB und Lösungsmitteln, mit Clenbuterol, Chlormequat, Nonylphenol, Pyridaben, Tetracyclinen, und, und, und? Die Liste ließe sich problemlos erweitern.

Das sind alles Substanzen mit denen der Verbraucher ständig konfrontiert wird, von denen er aber nichts weiß. Er kann sich nur auf die staatlichen Kontrollinstanzen verlassen und ist oft genug verlassen.  Was soll man auch von einem „Bundesinstitut für Risikobewertung“ halten das wie gerade geschehen, davon spricht, dass das Essen eines belasteten Eies keine „unmittelbare Gefahr“ darstelle? Ticken diese Leute noch richtig? Das Gift reichert sich im Körper an!  Offensichtlich bewertet das Institut nur das Risiko für Futterhersteller und Mastindustrie.


Industrieabfälle und Gifte haben im Essen einfach nichts zu suchen, auch nicht in kleinsten Mengen! DIE LINKE. fordert eine Umkehrung der Schadstoffverordnung in eine Positivliste der Inhaltsstoffe. Es muss aufgeführt werden was in einem Brot, einem Schokoriegel, in einem Stück Fleisch, einem Wellnessgetränk u.s.w. drin sein darf. Und wenn etwas anderes drin ist, dann ist das Lebensmittel eben zum Verzehr nicht geeignet.

Und in Niedersachsen? Da ließ man die Bürger erst mal ihre Festtagseinkäufe machen und ihre Festtagsmenüs genießen, bevor man Informationen an die Öffentlichkeit brachte und anfing Betriebe zu sperren und zu kontrollieren. Da hatten die Massenschlachter und Massenmäster ihre Geschäfte gemacht. Apropos Kontrollen: Die Lebensmittelkontrolleure hatten vielfach auch nicht viel von den Feiertagen. Chronisch unterbesetzt, mussten sie Proben einsammeln oder in den Laboren analysieren. DIE LINKE. fordert deshalb den zügigen Ausbau der Lebensmittelkontrolle, technisch wie personell. 

 


Die Namen der Betriebe, bei denen Dioxin nachgewiesen wurde sind bis heute noch nicht bekannt. Lieber nimmt die Landesregierung in Kauf, dass erst mal pauschal alle Fleisch- und Eierproduzenten verdächtigt werden. Der Großindustrie kann das nur recht sein. Die steckt die Verluste weg – und ist gleichzeitig kleine, sauber arbeitende Landwirte los, denen das staatliche Informationschaos den Hals gebrochen hat. Sie kann sich darauf freuen weiter Dreck zu Geld zu machen.


Ja es stimmt! Es waren vor allem kleine und mittlere Betriebe die das billige Futter verabreicht haben. Aber warum? Weil sie von der Lebensmittelindustrie und dem Handel über die Preise schon seit Jahren an die Wand gedrückt werden dass ihnen schwarz vor Augen wird. Wenn sie ihre Höfe erhalten wollen, von Rentabilität kann schon lange nicht mehr die Rede sein, dann müssen sie auf jeden Cent ihrer Ausgaben achten.

Wer könnte denn noch schuldig sein?  Ach ja natürlich - der Verbraucher!   
Was glaubt der denn was er für das wenige Geld, das er für sein Fleisch und seine Eier bezahlt, bekommt?  Etwa Spitzenware?  Schön dumm! Und Dummheit muss ja nun mal bestraft werden – mit Magenschmerzen, Durchfall, Allergien, Kopfschmerzen und was es sonst noch so alles gibt.

6 Millionen Hartz IV-Berechtigte gibt es, und die können nicht nach Qualität einkaufen. Die müssen auf den Preis, und nur auf den Preis, schauen, sonst kommen sie nämlich nicht über die Runden. Es wird Zeit dass die mal wieder auf die Strasse gehen. Während der Grünen Woche in Berlin, am 22. Januar, werden sie für mehr Geld demonstrieren. Mehr Geld für Lebensmittel!
80 Euro mehr für den Kauf von Lebensmitteln, die diesen Namen auch verdienen! 80 Euro mehr um gesundes Essen auf den Tisch zu bringen! DIE LINKE. wird sie dabei unterstützen.

Der Autor ist Sprecher der Landesarbeitsgemeinschaft (LAG) Landwirtschaft, Ernährung & Verbraucherschutz bei DIE LINKE. Niedersachsen. Mehr Infos über die LAG erhalten Sie hier.

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