Tackmann trifft Landfrauen

im Termingedränge einer Sitzungswoche des Bundestags war das gemeinsame Mittagessen der LINKEN MdB Kirsten Tackmann und Cornelia Möhring mit Brigitte Scherb, Präsidentin des Deutschen Landfrauenverbands und Carolin Dangel-Vornbäumen, Referentin für Bildung, Agrarpolitik und Hauswirtschaft ein angenehmer Rahmen für ein politisches Gespräch zu aktuellen Themen.

Zum Beispiel über den Antrag der LINKEN zur Schulspeisung, der eine gute thematische Verbindung zur bundesweiten Kampagne der Landfrauen für ein Schulfach „Alltags- und Lebensökonomie“ hat. Die Landfrauen zeigten großes Interesse an den Vorschlägen der LINKEN für ein bundesfinanziertes, gesundes Schulessen. Nicht überraschend waren Nachfragen zur vorgeschlagenen Kostenfreiheit, aber bei der Ablehnung einer Bedürftigkeitsprüfung bei Kindern gab es vollkommene Einigkeit.

Im Grundsatz begrüßen die Landfrauen die Vorschläge der LINKEN, auch wenn die dafür notwendigen Gelder nicht einfach zu beschaffen sein werden. Aber es gäbe ja viele Bereiche, in denen Gelder verschwendet würden. Immerhin 8,3 Milliarden Euro würden benötigt für ein unentgeltliches qualitativ hochwertiges Essen an Schulen und Kindertagesstätten. Ein Problem bleibt, wenn es um Schule geht: die  Zuständigkeit der Bundesländer in der Bildungspolitik. Eine Schwierigkeit, mit der auch die Landfrauen in ihrer Kampagne für ein neues Schulfach „Alltags – und Lebensökonomie“ zu kämpfen haben.

Geteilt wurde die Einschätzung, dass viele Kinder heute lebenspraktische Fertigkeiten vermissen lassen, da der Lernort Familie an Bedeutung verloren hat. Das hat nicht allein für das Individuum sondern für die gesamte Gesellschaft weitreichende Folgen. Dringender Handlungsbedarf besteht aus Sicht der Landfrauen bei ernährungsbedingten Krankheiten (Übergewicht, Diabetes etc.), beim Verarmungsrisiko durch unzureichende Alters- und Gesundheitsvorsorge, bei der Überschuldung von Privathaushalten durch sorglosen Umgang mit Geld, bei der Überforderung in Familien- und Haushaltspflege, der Unkenntnis über die Auswirkungen des eigenen Handelns für Umwelt, Natur und Gesellschaft sowie beim fehlenden Verständnis über gesamtwirtschaftliche Zusammenhänge. Es ist daher ein Anliegen der Landfrauen, bundesweit mit ihrem Konzept zu dem neuen Schulfach, diese lebenspraktischen Fähigkeiten zu vermitteln. In der Analyse waren sich die Gesprächspartnerinnen einig, aber ob sich ein weiteres, womöglich zusätzliches Schulfach durchzusetzen ließe, ist offen.

Auch die Gemeinsame Europäische Agrarpolitik (GAP) war Thema, insbesondere die „Ökologisierung“ wurde diskutiert. Aber auch über die Veränderungen der Betriebsstrukturen und ihre Unterschiede in Ost- und Westdeutschland, über Bodenpreise und spekulativen Bodenerwerb oder über die Rolle regionaler Versorgung haben wir uns ausgetauscht. Frau Scherb zeigte sich über die Positionen der LINKEN gut informiert und wir waren uns einig, dass wir den Gesprächsfaden mit den Landfrauen weiter spinnen.

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