Asse-Untersuchungsausschuss: Zeugenaussagen belegen fahrlässigen Umgang mit Atommüll in der Asse
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 - 10 März 2011
 - von Kurt Herzog
 
Nach den heutigen Aussagen von ehemaligen, an Krebs erkrankten Asse-Beschäftigten im Parlamentarischen Untersuchungsausschuss hat DIE LINKE im niedersächsischen Landtag erneut den fahrlässigen Umgang mit Atommüll kritisiert. Die biologische Wirksamkeit von Atomstrahlung sei in der Asse systematisch unterschätzt worden; dies hätten auch die Aussagen des früheren Asse-Mitarbeiters Eckbert Duranowitsch gezeigt, der an Leukämie erkrankt ist. „Es gibt immer mehr Belege dafür, wie gefährlich auch geringe Strahlungen sind, doch CDU und FDP ignorieren diese Erkenntnisse und halten weiter an der Atomkraft fest“, sagte Kurt Herzog, der umweltpolitische Sprecher der Fraktion. Herzog kritisierte auch das Bundesamt für Strahlenschutz: Es habe die Aufenthaltszeiten von Mitarbeitern in der Nähe der Atommüll-Fässer zu gering angesetzt. „Viele Daten sind nur geschätzt oder lückenhaft“, so Herzog. Außerdem habe Duranowitsch keine regelmäßigen Strahlenschutzschulungen gehabt, und er habe auch keine Schutzkleidung und kein Dosimeter erhalten.
 
Duranowitsch hatte berichtet, ständig mit kontaminierter Lauge Kontakt gehabt zu haben. Sein früherer Arbeitgeber habe der Berufsgenossenschaft Dosimeter-Daten mit Null-Werten übermittelt, was Duranowitsch als Urkundenfälschung bezeichnete, da er nie Dosimeter tragen getragen habe. „Anscheinend wurde das Problem der Strahlung überhaupt nicht ernst genommen, das ist mehr als fahrlässig“, sagte Herzog.
                                        
 
	
	
Ein knappes Jahr hat die Bundesregierung Gesprächsanfragen aus dem Landkreis Lüchow-Dannenberg zur Zukunft des Salzstocks Gorleben ignoriert. Erst wollte Bundesumweltminister Norbert Röttgen Fakten schaffen: das Gorleben-Moratorium beenden, die AKW-Laufzeiten verlängern und einen weiteren Castor ins Wendland prügeln. Nun, wo er alle Weichen gestellt hat, startet Umweltminister Röttgen eine vermeintliche Dialog-Offensive im Wendland. Am 14. Februar 2011 bezog er im Kreistag von Lüchow-Dannenberg Stellung - und erging sich in Platituden. Keine Inhalte, nichts Neues -  eine reine PR- und Alibi-Veranstaltung. Folgerichtig erteilten die Kreistagsabgeordneten der Gruppe X (SPD, Grüne, FDP, UWG und Grüne Liste Wendland) dem Dialog-Angebot Röttgens eine klare Absage.
Sollte die Bundesregierung gehofft haben, dass der Anti-Atom-Protest über die Jahreswende einschläft, so hat sie sich getäuscht. In 23 Orten entlang der Castor-Strecke gingen am Samstag Menschen auf die Straße, um gegen den bevor stehenden Castor-Transport ins Zwischenlager Lubmin zu demonstrieren. Allein in Greifswald setzten etwa 2.000 Menschen ein klares Zeichen gegen die AKW-Laufzeitverlängerungen und die