Recycling von Schiffen
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- 5 Juli 2012
- von Malte Richey
Die Schiffsrecycling-Verordnung der EU (Ratsdoknr. 08151/12) soll die gegenwärtige Praxis des Abwrackens von EU-Schiffen, vor allem in Südasien, verbessern. Jedes Jahr werden mehr als 1.000 ausgediente große Handelsschiffe wie Tank- und Containerschiffe verschrottet. Zumeist in Werften in Indien, China, der Türkei und in Bangladesh sowie Pakistan. Bislang erfolgt dies unter katastrophalen Arbeitsbedingungen, die die menschliche Gesundheit und die Umwelt stark gefährden. Die Lage dürfte sich noch weiter verschlechtern, weil damit zu rechnen ist, dass in den kommenden Jahren eine große Anzahl Schiffe aufgrund der derzeitigen Überkapazität der weltweiten Flotte, die nach Schätzungen noch mindestens fünf bis zehn Jahre anhalten wird, abgewrackt wird.
Die SPD fordert in ihrem Antrag 17/10097den „Schifffahrtsstandort Deutschland sichern“ und verlangt von der Bundesregierung, das „Maritime Bündnis“ fortzuentwickeln. Was hat es damit auf sich? Dieses Bündnis wurde 2003 unter rot/grüner Regierung, den Reedern und Gewerkschaften gegründet, moderiert von Gerhard Schröder. Es war ein Bündnis für „Beschäftigung, Ausbildung und Wettbewerbs-fähigkeit“ und sollte den Reedern finanzielle Zuschüsse zu den Ausbildungs- Lohnnebenkosten zusichern, damit diese im Gegenzug wieder mehr Schiffe unter deutscher Flagge fahren lassen. Denn nur dann gilt an Bord auch deutsches Recht, Tariflöhnen und Arbeitsbedingungen, doch dies ist eher die Ausnahme.