Kampf um den Wald von Chimki!
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- 10 März 2011
Der Chimki-Wald ist ein 1500 ha großes Waldgebiet und Teil des Grüngürtels um die Metropole Moskau, die unter extremer Luftverschmutzung leidet. „Der Eichenwald ist einer der wenigen Orte an denen man in Moskau noch durchatmen kann“, so die Sprecherin der Waldschützer von Chimki, Jewgenija Tschirikowa.
Als russische Behörden 2006 die Genehmigung für den Autobahnbau zwischen Moskau und St. Petersburg mitten durch den Wald von Chimki erteilten, begann der Widerstand von Umweltschützern. Denn der Verlauf der Autobahn ist nicht alternativlos und die anderen Alternativen wären sowohl aus ökologischer als auch aus verkehrsplanerischer Sicht sich zu bevorzugen. Zudem verbietet das russische Waldgesetz die Rodung von Wäldern zum Bau von Straßen, wenn es Alternativen dafür gibt. Dieses Problem löste Putin jedoch mit einer Verordnung, die 145 Hektar des Waldparks von Chimki in die „Kategorie von Industrieböden […] für den Bau von Autobahnen“ überführte. Der Grund für die Wahl dieser Trasse ist Geld – denn das Land in unmittelbarer Nähe des Moskauer Flughafens ist für Investoren sehr interessant. Und um dieses Land zu erschließen, brauch es erst einmal eine Straße …
Die Wälder sind von elementarer Bedeutung. Sie sind für die Menschen gleichermaßen unersetzliches Natur- und Kulturgut. Und schon immer waren und sind sie für uns ein nicht wegzudenkendes Wirtschaftsgut. Die Wälder sind aber auch – und das zuvorderst – von elementarer Bedeutung für die globalen Wasser- und Stoffkreisläufe, das Klima und den Erhalt der biologischen Vielfalt. Die ganze Welt weiß um die Bedeutung der Wälder, trotzdem verschwinden sie massenhaft. Deshalb ist es so wichtig, das Bewusstsein der Menschen für ihre nachhaltige Bewirtschaftung zu stärken. Wir sprechen von 31 Prozent der weltweiten Landfläche.